Ein Haus mit Tradition
ENTSTANDEN AUS EINER POSTSTATION, ist das Posthotel heute eingebettet in die „Münsterländer Parklandschaft“, umgeben von idyllischen Rad- und Wanderwegen sowie Kulturhighlights wie dem Bagno-Konzertsaal und typisch westfälischen Wasserschlössern…
Einblick in die Geschichte.
Anno 1826
Von der preußischen Regierung erhält Melchior Drerup (1793 – 1847) die Genehmigung zur Anlage einer Gastwirtschaft für den gebildeten Stand. Er war aus dem französischen Heer unter Kaiser Napoleon I. desertiert und hatte in den Befreiungskriegen unter den Preußen gekämpft. Zwischen 1810 und 1826 erwirbt er das Grundstück Nr. 122 von den Erben Uhlenbrock.
Anno 1827
Auf diesem Grundstück baut Melchior Drerup nach Errichtung einer Branntweinbrennerei und Brauerei, ein großes Wohnhaus mit Wirtschafts- und Hotelbetrieb. Franziska Pelster (1808 – 1888), eine Tochter des Brauers und Gastwirts Engelbert Pelster in Wettringen wird seine Frau.
Anno 1836
Einrichtung einer königlich-preußischen-Post-Annahme Expedition in einem Nebenraum des Hotels. Melchior Drerup wird der 1. Borghorster Posthalter.
Anno 1847
Auf einem Geschäftsgang ertrinkt Melchior Drerup in der überfluteten Aa. Sein Schwager Engelbert Pelster übernimmt bis 1860 als Posthalter die Post-Agentur.
Anno 1852
Inhaber des Hotels zur Post wird Melchior Drerups Sohn Philipp Drerup (1832 – 1909). Er heiratet 1870 Franziska Dwersteg (1848 – 1901), ein Tochter des Gastwirts und Brauers Ludwig Dwersteg. Der Sohn Dr. phil. Engelbert Drerup, Professor in München, Würzburg und Nymwegen, verfasst 1931 den Borghorster Geschichtsroman „Der Pröbstinghof“. 1901 übergibt Philipp Drerup seinem Sohn Ludwig den Betrieb und das Hotel. Ludwig Drerup hatte in der Tucher-Brauerei in Nürnberg das Bierbrauen erlernt und vollendete dann seine Ausbildung auf der Brauerei-Akademie in Worms. Sein Bruder Josef Drerup folgt ihm in der Geschäftsführung und verpachtet später das Hotel an Hans Roth.
25.10.1910
Das an der Münsterstraße Nr. 122 gelegene Hotel zur Post wird von Josef Drerup an Hans Roth verkauft. Dieser führt das Hotel durch die wirtschaftlich äußerst schwierigen Jahre des 1. Weltkrieges und durch die Jahre der Inflation. Zwischenpächter oder -Besitzer sind dann Höltermann, Anton Recklingloh, der das Hotel umbauen läßt, und Rudolf Korte.
14.10.1929
Das Hotel zur Post gehört jetzt Hermann Brink aus Lingen. Nach seinem frühen Tod wird Ferdinand Tiggemann für kurze Zeit Pächter. Anschließend steht das große Haus sehr lange leer, weil die darauf lastenden Verpflichtungen zu hoch sind. Die Brauerei und die Brennerei sind längst stillgelegt und inzwischen in Gemeinbesitz übergegangen.
21.03.1933
Der Sparkassen-Rendant Plesser, der Bürgermister Franz Hackethal, Direktor Holtmann von der Germania Brauerei zu Münster und Franz Riehemann Senior, seit 1.10.1921 Pächter des Hotels zum Walfisch in Borghorst, schließen einen Vertrag der die Versteigerung des Hotels einleitet.
01.07.1933
Das völlig umgestaltete Hotel zur Post wird von Franz Riehemann Senior und seiner Frau Elisabeth geb. Möller mit einem Festessen „bei guter Konzert-Musik“ wiedereröffnet. Sie hatten das Hotel bei der Versteigerung am 29.4.1933 vom der Witwe des Besitzers Hermann Brink erworben.
02.04.1945
Unmittelbar nach dem Einmarsch der alliierten Truppen in Borghorst wird das Hotel zur Post beschlagnahmt und ist bis zum Juni 1946 Unterkunft, zentrale Verpflegungsstelle und Kantine für die in Borghorst stationierten Truppen.
25.07.1956
Im Alter von 63 Jahren stirbt Franz Riehemann Senior. Er war ein Sohn des Buchbindemeisters Carl Riehemann aus Osnabrück, der am Markt Nr. 11 in Burgsteinfurt auch ein Schreibwarengeschäft geführt hatte.
27.12.1957
Witwe Elisabeth Riehemann übergibt das Hotel zur Post an ihren ältesten Sohn Franz Riehemann junior und seine Frau Berta geb. Herlitzius.
28.10.1977
Aus Anlass des 150-jährigen Jubiläums erfolgte am 28.10.1977 die Umbenennung des Hauses in Posthotel Riehemann. Küchenmeister Paul Riehemann heiratete 1981 die Hotelkauffrau Beatrix Menningen. Deren Sohn Jens Franz Riehemann wird am 8.7.1985 geboren, Tochter Lisa Riehemann am 2.03.1989.
01.08.2022
Familie Riehemann war in vier Generationen erfolgreich gastronomisch tätig. Nun findet in der langen Geschichte des Posthotels wieder ein Besitzerwechsel statt. Zuerst nur Gast, nun Inhaber: Das Posthotel geht über in den Besitz des aus Montenegro stammenden Unternehmers und Gastronomen Hajriz Brcvak. Mit dem Besitzerwechsel erfolgt auch die Umbenennung des Hotels in Posthotel Monegro.